Tischtennissport im Wandel – Gedanken zu der Situation während der Coronapandemie in der Saison 2020/21

Es gab eine Zeit, da begannen Punktspiele mit einer lockeren oft lustigen Begrüßung mit Handschlag in der Turnhalle. Doch plötzlich war alles anders. Neben der Tür stehen jetzt ein „Hygienebeauftragter“ und ein Desinfektionsspender. Die Sportler betreten unsicher, mit 1,5 m Abstand und Masken die Halle. Die Mannschaftsführer hatten das Spielformular mit der Aufstellung vorbereitet. Aber nun musste zusätzlich jeder, der in die Halle kommt, seine vollständige Adresse dokumentieren. Die Mannschaftsbegrüßung, bei der früher Witzchen gemacht und manchmal Dank für einen Spielverlegung ausgesprochen wurde, fand, wenn überhaupt, kurz und bündig, mit großem Abstand und mit Bekanntgabe der Hygiene-Verhaltensregeln statt.

Früher hatte man sich gefreut, alte Bekannte wieder zu sehen, doch nun sollte man darauf achten, dass niemand mit bestimmten Symptomen hereinkommt, um ihn dann eventuell wieder nach Hause zu schicken.

Die Punktspiele verliefen nun ohne Seitenwechsel, ohne Doppel, ohne Abklatschen, ohne Berühren der Platte, ohne kameradschaftliche Beratung und mit viel Abstand ab. Nach jedem Spiel mussten der Tisch, die Bälle, die Zählgeräte und manchmal sogar der Boden der Box desinfiziert werden. Auch die Fenster wurden weit aufgerissen um genügend frische Luft in die Halle zu lassen, auch wenn es unerträglich kalt wurde. Früher durfte man einen Tischtenniskumpel tröstend auf die Schulter klopfen wenn er verloren hatte. Jetzt können sich die Verlierer mit ihrem Frust nicht einmal in die Umkleidekabine zurückziehen, weil diese zugesperrt ist. Früher hat man sich über zahlreiche Fans gefreut, die einen angefeuert haben – heute dürfen sie nicht mehr in die Halle. Nach einem Punktspiel genoss man eine heiße Dusche um sich den Schweiß vom Körper zu spülen. Heute muss man verschwitzt und stinkend die Heimreise antreten. Nach einem Punktspiel trank man ein Kabinenbier, setzte sich zu einer Brotzeit zusammen oder kehrte zusammen mit der gegnerischen Mannschaft im Vereinsheim ein. Nun gehen alle in eine andere Richtung davon und kehren möglichst alleine nach Hause zurück.         

Wenn man diese Zeit erlebt hat, merkt man erst, wie wichtig so eine Sportgemeinschaft ist. Es kam dann noch schlimmer – alle Punktspiele wurden eingestellt und es durfte auch nicht mehr trainiert werden. Hoffentlich ist die Pandemie bald überwunden und wir können zum Normalablauf unseres Sports zurückkehren.

Petra Rubin

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